K i r c h b e r g - die Kirche am Berg - diese landläufige Namenserklärung hört man häufig. Unser Ort liegt auf einem 586 m hohen Moränenhügel. Vor hier aus hat man einen prächtigen Ausblick über die Voralpenlandschaft bis zur Kalkalpenkette, in der auch König Dachstein nicht fehlt. Fährt man von Salzburg nach Norden, so genießt man vom "Trumerberg" her bereits den Anblick des lieben Kirchberg am nördlichen Horizont. Von unseren vielen Salzburg-Pendlern wird das wahrscheinlich gar nicht mehr so genau registriert.
Unser kleiner Ort mit seinen rund 1200 Einwohnern hat nun auch seine Geschichte. Die Chronik erzählt uns so manches.
Die Keltengräber am Siedlberg bei Auerbach bewiesen bereits eine Besiedlung unserer Nachbargemeinde vor Christi Geburt.
Manche Kelten werden auch unser Gemeindegebiet durchstreift haben. Die ersten vier Jahrhunderte unserer Zeitrechnung waren von den Römern geprägt, die ihre Provinz Norikum bis zur Donau ausgebaut hatten. Diese Meister des Straßenbaues hatten auch manche Straße im Innviertel errichtet. Eine solche soll von Ach über Feldkirchen durch unser Gemeindegebiet, wie Stampf - Iming - Katzenstelle nach Lochen - Straßwalchen geführt haben. In diesem Zusammenhang werden auch eine römische Villa beim heiligen Brunnen, ein heidnischer Tempel auf unserem Geisberg und ein römischer Wachturm oder ein kleines Kastell auf der Kastellhöhe sprich Katzenstelle genannt.
Während der Völkerwanderungszeit soll bei Siegertshaft eine Reiterhorde von Hunnen aufgerieben worden sein.
Das Jahr 1143 rückt Kirchberg oder früher auch Kirichberg genannt, völlig in die Wirklichkeit. Urkunden bezeugen den Bau der ersten Kirche. Natürlich ist diese Tatsache auch von der Sage umrankt, dass mehrmals das Baumaterial von der Bergkuppe zum jetztigen Kirchenplatz gekommen war. In jener Zeit tauchte auch ein Gut in Embrichainam auf das das jetztige Hilprechtsham oder im Volksmund "Ipetsam" ist.
Die Ereignisse aus dem bayrischen Erbfolgekrieg im Jahr 1363 haben große Bedeutung. 30 plündernde Bauern hatten sich mit ihrem Raubgut in der Kirche verschanzt. Burgvogt Konrad Kuchler von Mattsee ließ die Kirche von seinen Mannen anzünden und die Bauern verbrennen. Anschließend wurde unsere Kirche, die der heiligen Kunigunde geweiht ist, wieder erbaut.
Während des 30jährigen Krieges war unsere Gegend auch bedroht. In vielen Gemeinde war ein Wachdienst eingerichtet. Von den Kirchtürmen sollen meist die Lehrer die Landschaft überwacht haben. Aus Dankbarkeit erhielten sie dann noch in späteren Jahren von jedem Besitzer jährlich einen Laib Brot.
Um 1600 wurde neben der Kirche vom Kollegialstift Mattsee, das das Patronat über die Pfarrkirche Kirchberg und die Filiale in Siegertshaft hatte, ein hölzernes Meßnerhaus gebaut, das auch fortan als Schule diente.
Um 1700 wurde die Quelle beim heiligen Brunnen als heilkräftig entdeckt. Viele Kranke zogen jahrzehntelang in Prozessionen hin und sollen Heilung gefunden haben. Da in der Entstehungssage ein blindes Pferd eine große Rolle gespielt hatte, wurden auch Pferderitte zu dieser Johannskapelle mit Brunnen durchgeführt - die letzte hatte 1960 stattgefunden. Seit 1980 wird dieser Brauch wieder weitergeführt.
Weite Teile Oberösterreichs waren in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von der Pest heimgesucht worden. In den Jahren 1711 und 1714 wütete sie auch bei uns. In Sauldorf befand sich ein Pestlazarett. Die Toten wurden im Rödl bestattet. Eine Pestsäule aus dem Jahre 1914 erinnert daran.
1721 wurde das Kirchlein in Siegertshaft vergrößert, denn dort war ja damals der Sitz des Pfarrers von Kirchberg und Pfaffstätt. Schweres Unheil traf Kirchberg am 12. Mai 1805 - ein Teil von Kirchberg brannte ab. Ärger war es am 8. November 1809. Durch einen weiteren Brand wurden fast alle Häuser ganz oder teilweise eingeäschert. Als einziges Haus soll das Meßnerbauernhaus unversehrt geblieben sein.
Um diese Zeit zogen auch die Franzosen durch und vergrößerten das Leid. Von 1813 bis 1815 wurde dann das Schulhaus durch das Stift Mattsee erbaut, das bis 1963 als Stätte des Unterrichts verwendet worden war und 1971 abgerissen wurde.
Die Gemeinden und Pfarren von Kirchberg und Pfaffstätt gehörten lange zusammen. Sie wurden 1903 und 1908 getrennt.
Genau seit 17. März 1908 ist Kirchberg eine eigene Gemeinde. Bis dorthin war das Gemeindeamt in der „Gmoastubn“ in Siegertshaft untergebracht. Der erste Bürgermeister war Josef Buchner, Friedlbauer.
Auch die Zeiten des ersten Weltkrieges, der 1. Republik und des zweiten Weltkrieges gingen nicht spurlos vorbei. Unter anderem erinnert uns das neue Kriegerdenkmal daran.
Die Gemeinde Kirchberg ist ein Bauernland. Im Jahre 1951 erhielten bei einem eindrucksvollen Fest 20 Besitzer von Erbhöfen die Urkunden überreicht. Als zweites von vielen Festen möge auch noch die Glockenweihe von 21. Oktober 1956 erwähnt werden.
Die nächsten Jahrzehnte sind besonders durch die Modernisierung und Verschönerung der Gemeinde gekennzeichnet:
Es wurden das Gemeindehaus, die Volksschule, die Raiffeisenkasse uva. gebaut, die Straßen saniert und asphaltiert. Und so rundet sich das Bild bis zum 24.10.1980, an dem unsere Gemeinde das Gemeindewappen überreicht wurde, ab.
„In Blau eine silberne, erhöhte Spitze, darin über zwei roten, gestützten und gekreuzten Pflugscharen eine rote Flamme.“ Die Gemeindefarben sind „Rot-Weiß-Blau“.
Bedeutung der Symbole:
PFLUGSCHAREN: Entstammt dem Altarbild unserer Kirche, nämlich der Hl. Kundigunde, die eine Feuerprobe bestehen musste.
FLAMME: Deutet auf unsere vielen Kirchenbrände hin.
BLAUE FARBE: Weist auf die frühere Zugehörigkeit zu Bayern hin.
1949 Neues Feuerwehrauto und Motorspritzenweihe
1957 Einweihung des neuen Gemeindehauses
1961 Priminz von Pater Hermann Sporrer
1962 Friedhofmauererneuerung
1963 800 Jahre Pfarre Kirchberg
1971 Abbruch des alten Schulgebäudes
1976 Sportplatzeröffnung
1980 Bürgermeister Georg Laimer tritt sein Amt an
1986 Eröffnung der Turnhalle, des Kindergartens und des Musikproberaumes
1987 Wiederbesetzung der Gemeindearztstelle
1991 1. Grenzlandwandertag
1992 Einweihung der neuen Feuerwehrzeugstätte
Sanierung des Gemeindegebäudes
1993 Eröffnung neues Raika-Gebäude
1996 Neuer Gemeindetraktor
1997 Pensionierung Gemeindesekretär Josef Starzer
1. Kirchberger Christkindlmarkt
1998 Renovierung der Altäre
1999 Bauhofeinweihung
2000 Beginn Kanalbau
Die Bürgermeister seit 1936:
Bis 1936 Franz Öller
1936 – 1938 Karl Pommer
1938 – 1945 Josef Enthammer
1945 – 1949 Georg Laimer
1949 – 1955 Josef Enthammer
1955 – 1967 Franz Roidmayr
1967 – 1982 Franz Öller
1982 - 2002 Georg Laimer
2002 - 2020 Franz Zehentner
seit 16. November 2020 Mag. Georg Mendler