Pfarre Kirchberg

Pfarre Kirchberg/Mattighofen

Region: Innviertel
Dekanat: Mattighofen
Seelsorgeraum: Munderfing
Kirchenbeitragstelle: Braunau

Pfarrer:

Mag. Josef Pawula

Pfarrer Kirchberg

Amtsstunden: 

Mittwoch: 15:00 Uhr - 17:00 Uhr
Freitag: 09:00 Uhr - 11:00 Uhr

Je nach Bedarf unter:
Tel.Nr. +43 7747 5204 od. +43 676 87765147

Kontakt:

E-Mail: pfarre.kirchberg.mattighofen@dioezese-linz.at

Homepage: http://www.dioezese-linz.at/pfarre/4147

Sonntagsgottesdienst: 08:30 Uhr

Pfarre Kirchberg/Mattighofen - Pfarrkirche zur Hl. Kunigunde, Diözese Linz – Bezirk Braunau/OÖ

Ort und Pfarre:

Kirchberg, ein Dorf in 580 m hoher Lage. Auf einer Fläche von 15,82 km2 leben 1.208 Einwohner in 26 Ortschaften. Die Pfarre Kirchberg umfasst die Pfarrkirche in Kirchberg und die Filialkirche in Siegertshaft.
Kirchberg – ein Haufendorf – an dessen Südrand die Kirche liegt. Die Pfarrkirche ist nach Osten gerichtet und vom Friedhof umgeben. Der Baustil ist gotisch, das Innere der Kirche ist barockisiert, die Einrichtung barock.

Geschichte:

Leider wurde nie ein Zeitbuch über die Entstehung der Pfarrgemeinde
Kirchberg geführt. Diese Zusammenfassung wurde aus der Kirchenchronik der Pfarrkirche Kirchberg zusammengestellt.

Über die Entstehung und Erbauung der Pfarrkirche Kirchberg wird von uralter Volkssage und mündlicher und schriftlicher Überlieferung folgendes zusammengefasst.

Laut Überlieferung wollte man die Kirche nicht auf dem Platz bauen, wo sie jetzt steht, da dort ein großer Götzentempel stand, sondern auf dem Gricht-Berg, der oberhalb der Kirche liegt. Als mit dem Bau begonnen werden sollte, war in einer einzigen Nacht das ganze Baumaterial (Holz, Sand und Steine) vom Gricht-Berg heruntergekommen auf den Platz, wo jetzt die Kirche steht. Dieses wurde als ein großes Wunder von Gott betrachtet und so wurde die Kirche auf der Ruine des Götzentempels erbaut.
Auch der „Heilige Brunnen“, auf einer Anhöhe zur Ortschaft Sauldorf gehörend, ist ein Zeitzeuge dieser Zeit. Es soll dort ein großes römisches Landhaus (Villa) mit einem schönen Tiergarten gestanden haben. Auch von einer uralten Kapelle in der sich ein Brunnen befand ist die Rede. Eine Volkssage erzählt: “Ein junges blindes Pferd stürzte diesen Brunnen hinab. Als es wieder herausgezogen wurde, war nichts gebrochen, sondern die Augen waren vollständig geheilt.“ Man nannte nun diese Kapelle „Beth-Kapelle“. Sie ist dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. Bis zum heutigen Tag kennt man sie unter dem Namen „Heiliger Brunnen“. Es kamen viele Wallfahrer wegen Augenkrankheiten und krüpelhafte Menschen. Sie haben Hilfe und Heilung gefunden. 1780 wurde diese Kapelle als „Bethhaus“ abgeschafft. Zum Gedenken findet der Johannes-Ritt zum hl. Brunnen am 27. Dezember statt; das Altarbild aber zeigt die Darstellung „ Johannes Babtist“, also den hl. Johannes vom 24. Juni. Da im Sommer die Leute sehr viel Arbeit hatten, wurde dieser Ritt auf Dezember verlegt. Von diesem römischen Landhaus ist in unseren Chroniken zu lesen und es ist ganz glaubwürdig, dass dieses Landhaus und der große Götzentempel auf dem Lobberg zusammengehört haben.
Von der „ersten“ Kirche in Kirchberg gibt es keinerlei Aufzeichnungen. Fest steht allerdings, dass vor 1143 in Kirchberg eine hölzerne Kirche gestanden hat, die den beiden Wetterherrn Johannes und Paulus geweiht war. Heute sind diese beiden am Hochaltar als Statuen sichtbar.
Am 6. Februar 1143 weihte Bischhof Reginbert von Passau die Pfarrkirche Kirchberg der „ Heiligen Kunigunde“. Vor dieser Zeit hieß der Ort nicht Kirchberg, sondern noch aus der Römerzeit „Lob-Berg“. In diesem Jahre ist der Name Lob-Berg gefallen, und wird nun „Chirchperch“ genannt.
1343 übergab Bischof Niklaus von Passau die Pfarrkirche Kirchberg und die Filialkirche zum hl. Vitus in Pfaffstätt dem Stift-Patronat Mattsee.
Unsere Pfarrkirche war bis zum Jahre 1360 in Frieden. Im Jahre 1360 herrschte ein grausamer Krieg zwischen den Herzogen von Bayern und Österreich um die Grafschaft Tirol. Zu Kirchberg im Innkreis hatten bayrische Bauern ihren Raub in die Kirche geschleppt. Der Kastellan von Mattsee, Konrad der Kuchler, zog nach Kirchberg und setzte die Kirche in Brand. 30 Bauern wurden getötet und die gestapelten Raubschätze verbrannt. Im Jahre 1364 wurde die wiedererbaute Pfarrkiche neu eingeweiht.
Vom 2. August 1714 bis 15. Jänner 1715 wurde Kirchberg von der Pestkrankheit heimgesucht. Diese Krankheit forderte ca. 150 Menschenleben. In Sauldorf war ein Pestlazarett errichtet worden und ein Pestfriedhof im Rödl, nächst dem Fußweg von Sauldorf nach Eglsee, nachdem der Friedhof um die Kirche viel zu klein war. Im Rödl wurden ca. 86 Pestverstorbene begraben. 1914 wurde ein Pestdenkmal errichtet.
Die größten Stürme und Kriege gingen vorüber, ohne dass die Kirche beschädigt wurde.

Die Baugeschichte der Kirche:

06.02.1143 - Die Kirche wurde der Hl. Kunigunde geweiht.
1343 - Bischof Nikolaus von Passau übergibt die Pfarrkirche Kirchberg und die Filialkirche zum Hl. Vitus in Pfaffstätt dem Stift-Patronat Mattsee.
1360 - Krieg zwischen Bayern und Österreich, die Kirche wurde niedergebrannt.
1364 - Einweihung der wiedererbauten Kirche.
- keine Aufzeichnungen bis 1805
1805 und 1809 - die Kirche wurde durch einen Brand zerstört.
1809 - Der Brand dauerte 14 Tage. Es herrschte große Not und Elend.
1813 - war die Kirche mit dem Turm wieder aufgebaut.
13.10.1813 - Kreuzstecken. Kreuz wurde gespendet vom Bräu von Munderfing.
1841 - Innenrenovierung
1856 - Neues Hl. Grab wurde hergeschafft.
1859 - Seitenaltäre wurden versetzt. Sie sind zuvor bei den Seiten in der Mitte der Kirche gestanden.
1860 - Hochaltarbild und Seitenaltarbilder wurden herbeigeschafft.
1862 - Turm wurde um 48 Schuh höher gebaut mit einer zweiten Kuppel und Spitz.
1892 - Turmkreuzweihung
1902 - Trennung der Kirchen Kirchberg und Pfaffstätt. Der alte Pfarrhof der Pfarrkirche Kirchberg, zu welcher auch die Kirche zu Pfaffstätt gehörte, befand sich in der Ortschaft Siegertshaft. Der Pfarrhof samt Grundstück wurde verkauft.
1903 - Baubeginn des Pfarrhofes Kirchberg.
1909 und 1910 - Innenrenovierung
1953 - Innenrenovierung
1956 - Glockenweihe
1963 - Friedhofmauer Erneuerung
1970 - Elektrische Läutanlage und elektr. Turmuhrenanlage
1976 - Erneuerung des Kirchendaches
1979 - Neue Kirchenstühle und Heizung
1986 - Außenrenovierung
1990 - Renovierung des Pfarrhofes
1998 - Beginn der Altarrenovierung, Erneuerung des Hl. Grabes
1999 - Wiederinbetriebnahme des „Hl. Grabes“, Beendigung der Altarrenovierung, Errichtung eines Volksaltares, Feierliche Segnung des Volksaltares.

Führung durch die Kirche

Der Hochaltar
Der Altar samt den Skulpturen stammt aus der Zeit zwischen 1650 und 1675 und ist freistehend. Das Hauptgemälde zeigt Maria Krönung, darunter die Hll. Heinrich und Kunigunde. Signatur: Streussenberger 1860. Das obere kleinere Gemälde zeigt das Auge Gottes und Putten. Entstehungsdatum: Zwischen 1850 und 1870.
Hinter diesem herausnehmbaren Gemälde befindet sich ein mechanischer Rosenkranz. Auch das Hauptgemälde kann herausgenommen werden. Dahinter befindet sich der Aufbau für das „Hl. Grab“. Der Tabernakel stammt aus der Mitte des 18. Jhts. Die seitlichen Statuen zeigen die Märtyrer Johannes und Paulus.

Nördlicher Seitenaltar
Entstehungsdatum zwischen 1660 und 1680. Das Hauptgemälde zeigt Maria Immakulata (1750 – 1780). Im Aufsatz sieht man den Hl. Leonhard (1840 – 1870). Die Plastik ganz oben am Seitenaltar zeigt den Hl. Michael.

Südlicher Seitenaltar
Auch dieser Altar stammt aus der Zeit zwischen 1660 und 1690. Das Hauptgemälde zeigt die Marter des Hl. Sebastian. Das obere kleinere Gemälde zeigt den Hl. Johannes Nepomuk. Beide Gemälde stammen aus der Zeit zwischen 1850 und 1870. Die Plastik an der Spitze des Altares zeigt den Hl. Rochus.

Die Kanzel
Aus einem Achteck gebildet, an den Ecken kannelierte Säulen mit Stiefeln, in den Nischen Statuetten. Die vier Evangelisten Markus, Johannes, Lukas, Matthäus und Jesus mit Buch. Die Kanzel stammt aus der Mitte des 17. Jhs. wurde jedoch weitgehend erneuert. Den kunstvollen Schalldeckel krönt ein posauneblasender Engel.

Wand- und Deckenbilder
Das gotische Gewölbe unserer Kirche wurde 1740 durch den im Salzburger Land und im Innviertel tätigen Michael Vierthaler mit Stuck in zarten Band- und Gitterwerkmotiven versehen. Die Deckenbilder zeigen die Hl. Familie und Auferstehung. Anf. d. 20. Jhts.
Unter dem Chor, an der Empore, ist das Gemälde der Hl. Cäcilie mit den Hll. Paulus, Margaretha, Florian, Johannes und Leonhard.
Die 14 Kreuzwegstationen entstanden zwischen 1820 und 1850.

Die Orgel
Die Orgel stammt aus dem Jahre 1894 und wurde von Albert Mauracher in Salzburg-Mülln gefertigt.

Der Ölberg
Beim südlichen Eingang befindet sich der Ölberg. Die Plastiken stammen aus einer Zeit zwischen 1710 und 1740.

Die Glocken
Bis 1917 hatten wir in unserer Pfarrkirche 5 Glocken. Am 1.2.1917 mussten die erste, dritte und fünfte Glocke abgeliefert werden. Die zweite folgte am 28.12.1917. Bis 1923 hatten wir nur eine Glocke. 1923 und 1932 kam jeweils eine Glocke hinzu, die jedoch 1941 wieder abgeliefert werden mussten. Übrig blieb wieder die Glocke aus dem Jahre 1886.
Seit 1956 hat Kirchberg wieder ein neues Geläute. Die neuen Glocken kamen aus der Glockengießerei St. Florian. Die 4 Glocken haben ein Gewicht von ca. 4.400 kg.

1.Kriegerglocke
Inschrift: So oft meine Töne vom Turme erschallen
Sei aus dem Klange das eine gehört:
Ein treues Gedenken für die Gefallenen
Ein Dank von denen die wiedergekehrt.

Bild: Das schöne große Kriegerbild

2. Glocke
Inschrift: Maria bin ich genannt
Alles Böse sei gebannt
Glück und Segen jedem Haus
Wo mein Schall geht ein und aus.

Bild: Maria Krönung durch hl. Dreifaltigkeit

3.Glocke
Inschrift: St. Kunigunde! Herrscherin warst du, von Liebe gekrönt
Nie hast du vergänglichem Reichtum gefrönt
Schütze die Pfarre, die dir geweiht
Sei Brücke und Weg uns zur Ewigkeit!

Bild: Kaiserin Kunigunde mit Zepter und Krone, zu Füßen
Engel und Feuer

4.Glocke
Inschrift: Heiliger Josef, so lauter wie du
Soll unser Denken und Leben stets sein
Und ruft uns der Herr zum letzten Gerichte
Führ gnädig ins Reich Seines Friedens uns ein!

Bild: Hl. Josef mit Jesukind.

Das „Heilige Grab“
Etwas Besonderes in unserer Gegend ist unser hl. Grab, das sich hinter dem großen Hauptaltarbild befindet. Im Zuge der Altarrenovierung 1998/1999 wurde das hl. Grab wieder instandgesetzt. Das aus dem Jahre 1857 stammende Grab wird am Gründonnerstag geöffnet und zeigt den im Grabe aufgebahrten Leichnam und die Wächter. Das Grab ist mit vielen bunten Glaskugeln umrahmt, die beleuchtet etwas ganz Einzigartiges darstellen.

Der Rosenkranz
Etwas Einzigartiges ist der mechanische Rosenkranz, der sich hinter dem kleinen, oberen Hauptaltarbild befindet. Er stammt aus einer Zeit um 1750 und zeigt die 5 Gesätze des „Schmerzhaften Rosenkranzes“.

Der neue Volksaltar
Seit Ostern 1999 hat unsere Pfarrkirche einen Volksaltar. Franz Lechner aus Gumping, Gemeinde Kirchberg, hat diesen schönen Altar entworfen und selbst gebaut. Er stellt ein weiteres Schmuckstück unserer Kirche dar.

Die Pfarrer in unserer Gemeinde seit 1938:

1938Pfarrer Engelbert Lehner wurde gauverwiesen
1938-1940Pfarrer Karl Schiefermayer
1940-1961Pfarrer Josef Zeilinger
1961-1977Pfarrer Karl Kalchgruber
1977-1981Pfarrer August Stögner
1981-1986Pfarrer Johann Kogler
1986-1990Pfarrer Josef Hintersteininger
1990-1992Pfarrer Dr. Geza Horvath
Seit 1992Pfarrer Josef Pawula

20. August 1961 Priminz von Pater Hermann Sporrer, geboren in Sauldorf, Gemeinde Kirchberg.

Filialkirche Siegertshaft

1,7 km nordöstlich von Kirchberg liegt die Ortschaft Siegertshaft. 1390 kommt der Name Sigerczhaft zum ersten Mal vor.
Die Filialkirche ist dem Hl. Martin geweiht. Gotischer Bau – Einrichtung barock.
Dafür, dass diese Kirche bis 1143 die Pfarrkirche von Kirchberg gewesen wäre, fehlt jeder Beweis. Siegertshaft wird Filiale von Kirchberg genannt. Der Pfarrhof von Kirchberg jedoch, war in Siegertshaft. Dieser wurde 1902 verkauft.
In Siegertshaft wird jeden Monat eine Messe gelesen. Zu Ostern und zu Weihnachten werden die Frühmessen gefeiert. Das Patrozinium im November. Für Hochzeiten und Tauffeiern ist diese Kirche bestens geeignet.

Ein 3D-Rundgang durch die Filialkirche Siegertshaft kann über diesen Link abgerufen werden!